Weihnachtskrippen aus aller Welt entdecken: Eine Reise durch die Tierwelt der Kulturen

Die traditionelle Krippenausstellung setzt dieses Jahr den Fokus auf die Tiere. Je nach Herkunft sind es nicht Ochse und Esel, sondern Lamas, Papageien oder gar Elefanten, die in den Krippen entdeckt werden können.

Zu einer Weihnachtskrippe gehören neben Jesus, Maria und Josef auch Tiere wie Ochse, Esel und Schafe. Obwohl in den Evangelien nicht explizit erwähnt, kommen Tiere bereits in frühen Weihnachtsdarstellungen vor.


Der demütige Ochse und der geduldige Esel – oft weiblich – sind die ältesten Krippentiere. Der Ochse wird als Symbol für das Judentum und der Esel für das Heidentum gedeutet. Gleichzeitig ist der Ochse ein gängiges Opfertier und der Esel dient Königen als Reittier. So nehmen die beiden Tiere an der Krippe das spätere Schicksal Jesu vorweg. Krippe aus dem Leventina-Tal (TI), 16. Jh.

Sie sind wichtige Nebenfiguren und stehen für die göttliche Schöpfung, Unschuld und Harmonie. Krippen sind stark kulturell geprägt und jedes Exemplar illustriert die Lebenswelten der Menschen, welche sie herstellen und benutzen. Dies gilt auch für die Tierwelt.

Die Königsberger Krippe aus dem heutigen Tschechien beherbergt beispielsweise eine Tierwelt, die vom domestizierten Ochsen und Esel bis hin zu den wilden Tieren wie Steinbock, Hirsch oder Storch reicht.


Die Königsberger Krippe ist reich an Tieren. Zu sehen sind klassische domestizierte Krippentiere wie Ochse, Esel oder Schaf, aber auch wilde lokale Tiere wie Steinbock, Hirsch oder Storch. Die Kastenkrippe stammt aus der Tradition der heute tschechischen Kleinstadt Königsberg an der Eger, wo bis ins frühe 20. Jahrhundert Schnitzer in ihrer Freizeit einmalige Miniatur-Krippen kreieren. Königsberger Krippe, Originalfiguren in nachgebauter Krippe, Kynšperk nad Ohří, Tschechien, um 1900/2023

Aussereuropäische Traditionen wiederum ersetzen die klassischen Krippentiere durch lokale Vertreter. So stösst man beispielsweise in einer peruanischen Krippe auf Lamas, Papageien oder Flamingos. In einer Krippe aus Peramiho, Tansania, sind es Elefanten, Nilpferde und Nashörner.


Die Peruanische Schöpfungskrippe ist reich an Tieren, darunter Lamas und Papageien oder Flamingos. Sie integriert lokale Tierarten in die Weihnachtsgeschichte und verbindet so christliche Tradition mit peruanischer Lebenswelt. Schöpfungskrippe, Maximiano Ochante Lozano, Peru, 1998

Diese Vielfalt der Tiere verdeutlicht, wie die Krippentradition in verschiedenen Kulturen verankert und neu interpretiert wird.


Tragetiere der Heiligen Drei Könige
Kamele, Dromedare, Elefanten und Pferde als Tragetiere symbolisieren Reichtum, ferne Kulturen und die weite Reise der Könige. Sie bringen wertvolle Geschenke, wie Weihrauch, Myrrhe und Gold. Ihre Präsenz unterstreicht die weltumspannende Bedeutung der Geburt Jesu. Die Heiligen Drei Könige mit Dromedaren, Hanny Roduner, Zürich, 2024

Die traditionelle Krippenausstellung im Landesmuseum präsentiert zwölf Krippen aus aller Welt und bietet neben dem tierischen Fokus wie immer auch ein vielfältiges Rahmenprogramm für Familien.


Krippe aus Afrika
Das Tansanische Figurenensemble interpretiert die Krippentierwelt mit Elefantenherde, Nilpferden und Nashörnern. Diese Tiere verkörpern die regionale Fauna und bringen die Weihnachtsgeschichte in Einklang mit der Kultur und Landschaft Tansanias. Ebenholzkrippe, Künstlervereinigung Peramiho, Peramiho, Tansania, 1940-1990

 

Quelle: Landesmuseum Zürich
Bildquelle: Landesmuseum Zürich

MEHR LESEN