Baby zu Hause: Wie man die Wohnung kindersicher macht – Tipps für werdende Eltern

Sobald das Baby krabbelt, beginnt die Entdeckungsreise. Damit sie sicher bleibt, braucht es klare Massnahmen in der Wohnung.

Kinder sind von Natur aus neugierig. Was für Erwachsene harmlos scheint, kann für Babys schnell zur Gefahr werden – vom Stromstecker bis zur Tischkante. Werdende Eltern stehen deshalb vor der Aufgabe, ihre Wohnung vorausschauend abzusichern. Dabei helfen klare Normen, praktische Tipps und die Unterstützung offizieller Stellen.

Das Baby fängt an zu krabbeln – jetzt wird Sicherheit zentral



Mit dem ersten Krabbeln beginnt für Babys eine neue Phase. Die Mobilität bringt Freiheit – aber auch Risiken. Alles, was erreichbar ist, wird inspiziert, gezogen, angefasst oder in den Mund genommen. Deshalb sollten Eltern frühzeitig beginnen, sich mit potenziellen Gefahren in der Wohnung auseinanderzusetzen.

Eine kindgerechte Umgebung bedeutet nicht, alles zu entfernen. Vielmehr geht es darum, mögliche Verletzungsquellen zu entschärfen und gleichzeitig Freiraum zum Erkunden zu schaffen. Besonders gefährdet sind Ecken, Steckdosen, Kabel, Regale, Herde oder Balkonbereiche.


Tipp: Bereits vor der Geburt lohnt sich ein Sicherheitsrundgang auf Augenhöhe eines Babys – am besten krabbelnd oder knieend.

Sicherheitsstandards nach Schweizer Normen

Die Schweiz kennt klare Richtlinien zur Kindersicherheit im Wohnraum. Organisationen wie die BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) und das Schweizerische Normenwerk definieren Standards und Empfehlungen.

Zu den wichtigsten Massnahmen zählen:

  • Steckdosensicherungen nach SN EN 60669-1
  • Möbelverankerung für hohe Regale und Kommoden
  • Treppengitter und Türstopper
  • Herdschutzgitter und stabile Topfdeckel
  • Schrank- und Schubladensicherungen
  • Abdeckungen für Heizkörper und scharfe Kanten

Auch bei Möbeln, insbesondere beim Babybett, gelten Normen (z. B. SN EN 716 für Kinderbetten). Ein Gitterabstand von maximal 6.5 cm verhindert, dass das Baby den Kopf einklemmt. Ebenfalls geregelt sind Wickelkommoden, Hochstühle und Laufgitter.


Tipp: Produkte mit Prüfsiegeln wie GS (geprüfte Sicherheit) oder EN-Zertifikaten garantieren normgerechte Sicherheit.

Unterstützung von Fachstellen – national und kantonal

Viele Eltern unterschätzen die Bedeutung professioneller Beratung in Sicherheitsfragen. Die BFU bietet umfassende Materialien zur Kindersicherheit – vom Sicherheitscheck über Produktlisten bis zu Video-Tutorials. Auch kantonale Fachstellen stellen Infoblätter und persönliche Beratungen zur Verfügung.

Besonders hilfreich sind Checklisten für verschiedene Altersphasen: Was heute harmlos wirkt, kann in drei Monaten bereits gefährlich sein. Der ständige Abgleich mit der Entwicklung des Kindes gehört zum Sicherheitskonzept dazu.

Einige Gemeinden bieten sogar kostenlose Hausbesuche durch geschulte Fachpersonen an. So lassen sich konkrete Schwachstellen direkt vor Ort aufzeigen.


Tipp: Auf bfu.ch stehen gratis Checklisten und Broschüren zur Verfügung – auch in mehreren Sprachen.

Babybett, Wickelplatz & Co. richtig einrichten



Das Babybett sollte frei stehen – ohne Kissen, Kuscheltiere oder Decken, die das Atmen erschweren könnten. Ideal ist ein fester, flacher Lattenrost mit luftdurchlässiger Matratze. Nestchen oder Betthimmel sind aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert.

Der Wickelplatz gehört zu den häufigsten Unfallorten im Babyalltag. Wichtig ist eine rutschfeste Unterlage, ein hoher Rand und dass alle Utensilien in Griffweite liegen – ohne das Kind loslassen zu müssen.

Weitere Sicherheitsaspekte betreffen:

  • Beistellbetten korrekt montieren (keine Lücke zur Matratze)
  • Babyschalen nie auf Tischen oder Sofas abstellen
  • Mobile-Spielzeuge über dem Bett stabil befestigen
  • Sturzgefahr bei ungesicherten Möbelkanten und Fenstern

Tipp: Eine kleine Lampe mit Bewegungsmelder am Wickelplatz erleichtert nächtliche Pflege – ohne grelles Licht.

Fazit: Voraussicht schützt – ohne den Alltag zu verkomplizieren

Ein kindersicheres Zuhause schafft Vertrauen – für Eltern und Kind. Sicherheit bedeutet nicht Einschränkung, sondern Freiraum ohne unnötige Risiken. Wer sich früh informiert, kann viele Unfälle vermeiden und bleibt auch in hektischen Momenten gelassen.

Die Investition in sichere Möbel, sinnvolle Schutzsysteme und kompetente Beratung zahlt sich langfristig aus. Mit der richtigen Vorbereitung wird das Zuhause zum geschützten Ort, an dem sich das Baby frei entfalten kann.

 

Quelle: elterntipps.ch-Redaktion
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