Wie Eltern in der Schweiz Unterstützung finden – von der Hebamme bis zur Mütterberatung
von belmedia Redaktion Allgemein Ausstattung fürs Kind Bad Ernährung Familienleben Geburt Mütter News Pflege Reinigung Väter
Elternschaft ist erfüllend, aber auch fordernd. Gut, dass in der Schweiz vielfältige Angebote bereitstehen – von der Hebamme bis zum Elternnetzwerk.
Wenn ein Kind zur Welt kommt, verändert sich der Alltag grundlegend. Fragen, Unsicherheiten und neue Herausforderungen begleiten die ersten Wochen – ebenso wie intensive Glücksmomente. In der Schweiz gibt es ein breites Netz an professionellen Anlaufstellen, die Eltern in dieser wichtigen Lebensphase begleiten. Wer sich früh informiert, profitiert von einem starken Rückhalt.
Hebammenwahl – früh planen, gezielt anmelden
Hebammen begleiten werdende Mütter bereits während der Schwangerschaft – sei es durch Gespräche, Kontrolluntersuchungen oder Geburtsvorbereitung. Nach der Geburt übernehmen sie die Nachsorge: Kontrolle von Rückbildung, Stillverlauf, Wundheilung und der Entwicklung des Babys.
Die Nachfrage nach Hebammen ist in vielen Regionen hoch. Eine Anmeldung sollte deshalb frühzeitig – idealerweise im ersten Trimester – erfolgen. Die meisten Hebammen bieten ihre Dienste über persönliche Websites oder kantonale Hebammenverbände an. Einige Spitäler vermitteln auch freiberufliche Hebammen im Rahmen der Geburt.
Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine definierte Anzahl von Hebammenbesuchen. Darüber hinausgehende Leistungen können durch Zusatzversicherungen gedeckt werden.
Stillberatung & Nachsorge durch die Gemeinde
Nach der Geburt stehen viele Fragen im Raum: Klappt das Stillen? Entwickelt sich das Baby gut? Wie gehe ich mit Schlafmangel um? Hier setzt die Nachsorge an – häufig in Kombination mit Stillberatung.
Viele Gemeinden oder Regionen bieten diese Leistungen kostenlos oder mit Kostenbeteiligung an. Die Stillberatung erfolgt durch spezialisierte Fachpersonen – oft in Zusammenarbeit mit Hebammen, Kinderärzte oder Spitälern. Sie umfasst Stillpositionen, Milchproduktion, Brustpflege und Abstillen.
Die Nachsorgebesuche finden meist zu Hause statt. Sie dienen auch dazu, das Wohlbefinden der Mutter im Wochenbett zu beobachten – inklusive psychischer Verfassung. Ein sensibler, vertrauensvoller Austausch steht dabei im Vordergrund.
Mütter- und Väterberatung – kostenlos und kantonal organisiert
Die Mütter- und Väterberatung ist ein schweizweit organisiertes, kostenloses Angebot. Es richtet sich an Eltern mit Kindern im Vorschulalter und bietet individuelle Beratung zu Alltagsthemen wie Ernährung, Schlaf, Entwicklung, Pflege oder Erziehung.
Die Beratungen finden je nach Region telefonisch, per Video, im Beratungszentrum oder als Hausbesuch statt. Sie sind freiwillig, vertraulich und fachlich fundiert. Ziel ist es, Eltern in ihrer Rolle zu stärken und frühzeitig Unterstützung anzubieten.
Viele Beratungsstellen arbeiten mit anderen Fachinstitutionen zusammen – etwa mit der Sozialberatung, dem schulpsychologischen Dienst oder der Frühförderung. So entsteht ein ganzheitliches Netz, das Familien in allen Lebenslagen auffängt.
Elternforen und lokale Netzwerke – digital und vor Ort
Neben den offiziellen Angeboten haben sich in der Schweiz zahlreiche digitale Plattformen etabliert, die den Austausch zwischen Eltern fördern. Swissmom, Mamalicious, Familylife oder urbane Facebook-Gruppen bieten Tipps, Erfahrungen und Kontakte – oft auch zu regionalen Aktivitäten.
Diese Netzwerke funktionieren als niederschwellige Unterstützung: Von der Suche nach einem Kinderarzt bis zur Empfehlung für Beikost-Rezepte. Besonders hilfreich ist die Kombination aus Online-Austausch und realen Treffen – etwa Spaziergruppen, Spielgruppen oder Eltern-Kind-Treffs.
Einige Städte bieten auch Elternzentren oder Familiencafés, die Veranstaltungen, Referate oder gemeinsames Basteln organisieren. Hier entsteht Verbindung – auch über kulturelle oder sprachliche Grenzen hinweg.
Fazit: Unterstützt durch die erste Zeit als Familie
Die Schweiz bietet jungen Familien eine breite Palette an Unterstützungsangeboten. Ob medizinisch, emotional oder sozial – niemand muss den neuen Lebensabschnitt alleine bewältigen. Frühzeitige Planung, offene Kommunikation und aktive Vernetzung helfen, den Alltag mit Baby bewusst und sicher zu gestalten.
Die Vielfalt an Hebammen, Beratungsstellen und Elternnetzwerken stärkt das Vertrauen in die eigene Rolle – und macht Mut für alles, was kommt.
Quelle: elterntipps.ch-Redaktion
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