Velohelm tragen – weil ein Sturz alles verändern kann

Velo fährt man überall – doch oft wird der elementarste Schutz vergessen: der Helm. Ein Moment passiert es – ein Sturz, eine Kopfverletzung, und das Leben wendet sich abrupt.

Immer mehr Menschen entdecken das Velo für Arbeit, Freizeit oder Sport. Doch der Helm, der Kopfverletzungen signifikant reduzieren kann, bleibt oft ungenutzt. Studien belegen: Ein Velohelm kann Leben retten. Welcher Helm passt, worauf beim Kauf achten – und wann unbedingt ersetzt werden muss, beleuchtet dieser Artikel näher.

1. Warum fahren so viele ohne Helm



Velo fahren ist für viele eine Selbstverständlichkeit – doch oft unterschätzt man die Gefahr. Wer nur „schnell zum Bäcker“ radelt, hält einen Helm für übertrieben. Besonders auf kurzen Distanzen wird das Risiko verharmlost. Auch Hitze, Frisur oder „nicht cool“-Gefühl sprechen gegen den Helm. Technisch mag er stören, ästhetisch nicht gefallen.

Zudem besteht die Gefahr einer Selbsttäuschung: „Ich bin doch vorsichtig“ ist ein Trugschluss. Das Gleichgewicht zwischen Risiko und Kontrolle täuscht. Und: Kinder orientieren sich an Vorbildern. Wenn Erwachsende ohne Helm unterwegs sind, sinkt bei Nachkommen die Bereitschaft, ihn zu tragen.


Tipp: Schon dadurch kann die Sicherheit steigen, wenn Erwachsene als Vorbild fungieren. Helm tragen wirkt ansteckend.

2. Was für den Velohelm spricht

Ein Velohelm reduziert das Risiko schwerer Kopfverletzungen um bis zu 70 %. Studien zeigen, dass er Schädel‑Hirn‑Traumata, Gehirnerschütterungen und tödliche Kopfverletzungen effektiv verhindert. Besonders auf E‑Bikes – wo höhere Geschwindigkeiten und schwerere Stürze häufiger sind – ist der Helm unverzichtbar.

Doch mehr als physischer Schutz: Der Helm ist ein Statement. Er signalisiert Verantwortung – für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmende. In Gemeinschaftsverkehrsformen wie Schulweg‑Gruppen oder Trainingseinheiten kann das Vorbild-Helm Tragen Vorbildwirkung entfalten.


Tipp: Für E‑Bike‑Fahrende lohnt sich ein Helm mit MIPS‑Technologie, die zusätzliche Rotationsenergie abfedert und damit Gehirnerschütterungen reduziert.

3. Frühe Vorbilder: Wenn Kinder den Helm selbstverständlich übernehmen



Ein besonders prägender Einfluss geht von der Familie aus. Wenn Erwachsene regelmässig mit Helm unterwegs sind, übernehmen Kinder dieses Verhalten häufig ganz selbstverständlich. Die Vorbildfunktion ist entscheidend – nicht durch Worte, sondern durch tägliches Tun. Studien zeigen: In Haushalten, in denen Eltern konsequent Helm tragen, liegt die Helmquote bei Kindern um ein Vielfaches höher.

4. Den richtigen Helm finden – worauf achten?

Nicht jeder Helm bietet optimalen Schutz. Beim Kauf auf folgende Kriterien achten:

  • CE‑Zertifizierung (z. B. EN 1078) – Pflicht. Garantiert Basis‑Sicherheitsstandards.
  • Passform – Der Helm soll eng, aber komfortabel sitzen, ohne Druckstellen.
  • Belüftung & Gewicht – Für längere Touren entscheidend. Weniger Luft -> mehr Wärme.
  • Verstellbarkeit – Ratsche oder Drehrad für individuelle Feinjustierung.
  • MIPS-Technologie – Fiberschicht reduziert Rotationskräfte bei schrägem Aufprall.
  • Reflektoren / integriertes Licht – Für bessere Sichtbarkeit bei Dämmerung oder Tunnelstrecken.

Ein passender Helm bietet ideal Schutz, ohne Komfort zu opfern. Besonders für Pendler empfiehlt sich ein sportlich-urbaner Look, der leicht zur Jackentasche passt.


Tipp: Vor dem Kauf Probe tragen – 15 Minuten tragen, Kopf drehen. Falls Druck oder Rutschen auftritt: weiterprobieren.

5. Wie lange hält ein Velohelm?

Selbst ohne Sturz setzt der Helm in etwa fünf Jahren ausgedient. UV-Strahlung, Wärme, Schweiss – Materialaltern wird nach und nach instabil.

  • Faustregel: Helm spätestens nach fünf Jahren ersetzen.
  • Nach einem Sturz: Sofort ersetzen – selbst wenn keine sichtbaren Schäden vorhanden sind. Innenschalen können mikroskopisch beschädigt sein.
  • Warum? Ein beschädigter Helm kann keine garantierte Schutzwirkung mehr bieten.

Knackgeräusche beim Falten, splitterndes Polystyrol oder weich gewordene Riemen sind klare Warnsignale.


Tipp: Das Herstellungsjahr findet sich meist auf einem Etikett. Bei fehlender Angabe: besser vorschnell ersetzen.

6. Fazit: Ein kleiner Aufwand – grosse Sicherheit

Ein Helm kann den Unterschied ausmachen zwischen Blessuren und lebensverändernden Kopfverletzungen. Optimal angepasster Helm, rechtzeitiger Austausch und bewusste Anwendung machen ihn zum Alltagsbegleiter auf Arbeitsweg, Freizeit und Sport. Ob sportlich‑urban, elektrisch oder klassisch unterwegs: Ein Helm signalisiert Verantwortung – und kann sogar stylish sein.

Helmtragen ist kein Zwang, sondern gezielter Schutz. Eine einfache Entscheidung mit grosser Wirkung – es gibt keinen guten Grund, darauf zu verzichten.

 

Quelle: elterntipps.ch‑Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © Halfpoint/Shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © Volodymyr TVERDOKHLIB/Shutterstock.com

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